Nach dem Einbau der Möbel, Elektrik und den Einheiten an der Nähmaschine gab es noch zwei Kleinigkeiten, die ich im Auto verändert habe, da ich sie nützlich oder auch notwendig fand und auf die ich im nachfolgenden kombiniert eingehen möchte. Da es beides eher kleinere Sachen sind, habe ich beschlossen, sie in einem Blogeintrag zusammenzufassen, welcher – was den Camper-Innenumbau – auch den eigentlich letzten Teil darstellt.
Hecktür von innen öffnen
Aus welch Gründen auch immer lässt sich die Hecktür des Caddy von innen serienmäßig leider nicht öffnen. Da das insgesamt aber etwas ungünstig ist und die Verwendung der Schiebetüren zum Aussteigen erfordern würde, habe ich mich hier noch vor dem eigentlichen Umbau des Autos zur Nachrüstung entschieden. Denn als Nachrüstsatz hat VW die Teile durchaus im Lager parat und die Tür ist auch fürs Öffnen von innen vorgesehen. Da die Originalteile nicht viel gekostet haben, habe ich auf eigene Lösungen verzichtet und mich der Anleitung von motor-talk.de bedient, die ich an einigen Stellen aber etwas ausführlicher erklären möchte.
Die notwendigen Teile für den Umbau sind hierbei überschaubar:
2K0 829 309 A 9B9 – Türgriff
2K0 827 699 A – Blende
2K0 829 323 – Zugstange
2K0 829 145 – Clip (A)
7H0 827 947 – Clip (B)
N909 400 01 – Schraube (x3)
Der Türgriff war das teuerste Teil, welches ich bei ebay für 15 Euro erstanden habe. Die restlichen Teile (auch knapp 15 Euro) habe ich beim VW-Händler um die Ecke bestellt, den ersten Clip hätte ich gar nicht gebraucht, da dieser bereits am gebrauchten Türgriff montiert war – falls also jemand den Clip braucht und in der Nähe ist, einfach kurz melden 😀 An Werkzeug wird ein Schraubendreher mit Bits für 3mm & 8mm Innensechskant und Schlitz benötigt sowie ein Cuttermesser oder eine Stichsäge samt Bohrer.
Als erstes habe ich mit dem 3mm Innensechskant die schwarzen Clips entfernt, die die Abdeckung festhalten. Da das Drehen des Innensechskants bei mir nicht immer zum Erfolg führte, hab ich mir da mit dem besagten Schlitz-Bit nachgeholfen (im Laufe des Umbaus habe ich die unsäglichen Clips auch noch durch Blindnietmuttern und Schrauben ersetzt) Nach dem Entfernen der Abdeckung wird zunächst der Türgriff an den drei dafür vorhandenen Befestigungspunkten mit den Schrauben befestigt. Da mein Griff links eine abstehende Plastikplatte hatte, die mit einem festgeklebten Teil kolidierte, musste ich den Kleber davon zunächst lösen, um die Platte und den ganzen Griff da drunter schieben zu können. Anschließend wird (falls nicht vorhanden) der oben als A betitelte Clip links von außen in das Loch am Türgriff gesteckt, ehe die Zugstange mit dem geknickten Ende in den Clip geschoben wird, sodass die eigentliche Stange nach unten geht und hinter dem Türgriff verschwindet. Das war eine etwas fummelige Arbeit, weil ich zu Beginn nicht wirklich verstanden hatte, wie der Mechanismus genau funktionieren soll und, dass die Stange durch den Clip hindurch muss.
Ganz unten an der Tür findet sich ein freier silberner Kugelkopf, welchen ich mithilfe des Clips B mit der Zugstange verbunden habe. Dafür habe ich die Kopf-Aussparung an den Kugelkopf gehalten und die Zugstange vollständig in das Gewinde gedrückt. Da der Clip noch nicht am Kugelkopf befestigt war, hatte ich noch einen guten Zugang, um den Clip zu verschließen: Hierfür muss der rechte Teil des Clips umgeklappt werden, sodass sich der Clip schließt und die Zugstange sicher darin sitzt. Als letztes wird der Clip mit ein wenig Kraft auf den Kugelkopf gedrückt, sodass das Betätigen des Türgriffs die Zugstange und damit auch den Kugelkopf nach oben zieht und sich die Tür öffnet.
Abschließend musste in die Abdeckung ein Loch für den Griff gesägt werden. Dies funktioniert alternativ zur Säge auch sehr gut mit einem scharfen Cuttermesser, da das Holz nicht sonderlich dick ist. Als Maße für das Loch habe ich die folgenden beiden Punkte genommen, zu einem Rechteck verbunden, geschaut ob die Abdeckung da auch passt und das in etwa mit der Griffposition stimmt und entsprechend mit dem Cutter „gesägt“: Von links 13,2cm und von oben 14,2cm für die linke obere Ecke und von links 24,5cm und von oben 20,5cm für die rechte untere Ecke. Die anderen Punkte (rechts oben mit 24,5cm|14,2cm und links unten mit 13,2cm|24,5cm) ergeben sich analog. Damit die Abdeckung auch vernünftig montiert werden kann, ist es nach dem Sägen wichtig, dass die Kante mit Schleifpapier gut bearbeitet wird, sodass sie nicht dicker als die Abdeckung an sich ist, was zu folgendem Ergebnis führt (hier provisorisch mit nur drei schwarzen Clips befestigt):
Das Öffnen der Tür funktioniert auf diese Weise schon ganz gut, leider würde ich den Griff nach einigen Testübernachtungen aber doch als kleine Fehlkonstruktion bezeichnen, da es damit nicht möglich ist, die Tür von innen auch wieder richtig zu verschließen. Das funktioniert in dem Zustand leider nur, in dem man die Tür richtig fest zuzieht und kurz vor dem Schließen den Griff loslässt. Da dies aber ziemlich laut ist, habe ich bisher doch meist die Schiebetür zum Ein- und Aussteigen benutzt und muss mir hier noch überlegen, wo ich am besten einen Griff platziere, mit dem ich die Tür auch zuziehen kann, ohne die Umgebung im Umkreis eines Kilometers zu wecken 😀
Die Dachverlängerung
Der zweite Umbau, den ich noch vorgenommen habe und den ich insbesondere im vorhergehenden Teil mit den Gardinen schon erwähnt hatte, ist die Erweiterung des Faches über den beiden Sitzen an der Front. Diese Idee hatte ich mir von Rene und Billy abgeschaut mit dem primären Hintergrund, dass es so deutlich einfacher sein wird, den Wohnteil des Campers komplett abzudunkeln und vom Fahrerraum zu trennen. Mit der Zeit hat sich dieses Fach aber auch zu einem der wichtigsten „All-Day-Stauräume“ entwickelt, da es das einzige Fach ist, welches sich in jedem Ausklappzustand des Bettes ohne jegliche Umbauten erreichen lässt.
Die Dachverlängerung entstand aus einer 8mm dicken Kiefer-Sperrholzplatte, die ich für nen Zehner in der Restekiste im örtlichen Baumarkt mitgenommen habe und die auf ein Maß von 115×35 cm zugesägt wurde. Um die Platte mit dem bereits bestehenden Fach zu verbinden, habe ich zum einen die beiden Schrauben benutzt, die die Innenverkleidung mit der Karosserie verschrauben und die sich hinter den kleinen Plastikabdeckungen befinden. Besser formuliert habe ich diese Löcher benutzt, aber selbstverständlich waren die 4,8x22mm Schrauben zu kurz, um die Lücke in der Verkleidung und die Holzplatte selbst zu umfassen, sodass ich im Baumarkt die dort längsten vorhandenen Schrauben mit einer Größe von 4,8x31mm genommen habe.
Damit die Holzplatte auch (aus Wohnraumsicht) hinten sicher hält und nichts durchfallen kann, habe ich direkt über den Sitzen noch vier M6 Schrauben genommen und die Platte mit dem bestehenden Fach über Unterlegscheiben und Muttern verschraubt, sodass das ganze nun bombensicher ist 😀 Ich habe bei der Benutzung zwar immer noch das Gefühl, dass das Holz leicht durchhängt, was aufgrund der fehlenden Stütze in der Mitte aber auch nachvollziehbar ist. Trotzdem kann ich das Fach mit mehreren Kilogramm an Gewicht belasten, sodass ich hier zum Beispiel meinen Laptop zwischenlagere.
Eine Kosmetik-Feinheit, die ich noch erledigt habe war es, die Platte an den Ecken über den Sitzen einzusägen, damit die Handgriffe in der Decke weiterhin benutzt werden können. Das ging mit der Stichsäge aber ohne großes Drama. Ich hatte auch überlegt, die Holzplatte mit Filz einzukleiden, habe mich aktuell aber dagegen entschieden, da ich so mit dem Ergebnis ganz zufrieden bin. Vielleicht werde ich für die Ordnung hier noch einige Holzkisten selber bauen, da ich keine passenden finden konnte, bisher stört mich das kleine Chaos in dem Fach aber nur, wenn ich etwas in dem Original-Fach dahinter finden muss…