Nachdem die komplette Elektrik verkabelt war, konnte es nun daran gehen, die Küche zu vollenden und damit den Möbelbau abzuschließen. Ich bin auf die handwerklichen Elemente der Küche (Arbeitsplatte, Schublade, Staufächer, etc.) bereits im fünften Teil eingegangen, sodass ich mich hier auf den funktionalen Teil und einen kleinen Zusatzbau beschränken werde.
Wasser
Das interessanteste Element der Küche ist der Wasseranschluss, der sich mit dutzenden verschiedenen Ansätzen lösen lässt. Ich hatte mich aufgrund des Aufwands, der Kosten und dem geringen Nutzen ziemlich direkt gegen Warmwasser entschieden und mich mit kaltem Wasser begnügt, was ich nach einigen Testtouren auch nicht bereue.
Im grundlegenden startet der Wasserkreislauf an einem 19 Liter-Weithals-Wassertank, den ich in der Küche mit zwei Spanngurten befestigt habe. Über die Klappe davor kann der Wassertank zum Auffüllen entnommen werden, ich hatte mich hier bewusst gegen ein Eimer-Pump-System entschieden, da es mir zu kompliziert erschien. Damit der Wassertank aus der Küche entnommen werden kann, ist der Anschluss der darin befindlichen Tauchpumpe mit einem Stecker gelöst. Auch der Wasseranschluss zur Armatur ist über einen Stecker gelöst, der sich Wasserschnellkupplung nennt. In der Theorie finde ich die Umsetzung besser als die Benutzung einer zweiten Pumpe, um aus einem Eimer Wasser in den Tank zu füllen. In der Praxis ist die Wasserschnellkupplung jedoch nicht besonders gut gemacht, was dafür sorgt, dass ich schon öfter einige Pfützen wegwischen durfte. Hier muss ich noch eine andere Lösung finden, wobei ich gerne auf einen festen Tank verzichten würde.
Als Armatur kommt ein sehr simpler Wasserhahn mit Kippschalter zum Einsatz, der die Stromzufuhr zur Pumpe schließt und dafür sorgt, dass sie Wasser nach oben pumpt. Diese Verbindung habe ich mit 10mm-Wasserschläuchen realisiert, aufgrund des physischen Hindernisses der Wasserschnellkupplung habe ich jedoch das Gefühl, dass die Pumpe insgesamt zu schwach ist. Das macht sich insbesondere daran bemerkbar, dass am Anfang immer nur sehr wenig Wasser aus dem Hahn kommt. Sollte ich für dieses System eine bessere Lösung finden, werde ich sie entweder hier ergänzen oder an dieser Stelle auf einen Umbau-Blogeintrag verlinken.
Das Wasser landet aus dem Wasserhahn in einer 320x260x150mm tiefen Spüle, mit der ich sehr zufrieden bin bis auf den Fakt, dass man sie regelmäßig abwischen muss, da das Spritzwasser weiße Flecken hinterlässt und es bereits nach zwei Tagen so aussieht, als wäre die Spüle seit Wochen nicht mehr saubergemacht worden. Die Spüle ist zudem von der Tiefe genau richtig, um darin auch einen Topf waschen zu können.
Aus der Spüle fließt das Wasser über einen gewinkelten 50mm-Abfluss (damit ich drunter möglichst keinen Platz verschwende und der Tank auch hineinpasst), der in einem biegsamen 25mm-Schlauch endet, welcher eigentlich für Waschmaschinen gedacht ist. Diesen Abfluss habe ich im wahrsten Sinne mit Biegen und Brechen aus dem Auto herausgeführt, indem ich ihn am Tank vorbei über ein Loch in der Bodenplatte, in welches der Schlauch einsinken kann, in ein Loch im Boden des Fahrzeugs geführt habe. Um nicht aus Versehen irgendwas zu beschädigen, haben wir dieses Loch von unten gebohrt, wofür das Fahrzeug auf einer Hebebühne angehoben wurde. Die konkrete Markierung der Stelle zwischen oben und unten, damit das Loch oben nicht abseits der Küche hinauskommt, hat mein dreidimensionales Denken ein wenig überfordert, aber ich hatte glücklicherweise zwei Personen dabei, die da unkomplizierter gedacht haben. Vor dem Durchziehen des Schlauchs wurde das besagte Loch entgratet und mit Lack und einem Stopfen gegen Korrosion geschützt.
Ich hatte sehr lange versucht, einen kleinen 3 Liter-Abwasserkanister einzuplanen, anstatt das Wasser direkt in die Natur zu lassen, aber leider habe ich hier keine platztechnisch passende Lösung hinbekommen, sodass ich am Ende schweren Herzens darauf verzichten musste. Selbstverständlich achte ich darauf, möglichst wenig anderes als Wasser in die Natur zu lassen und wenn es was anderes ist, dass es auch biologisch abbaubar ist.
Kühlschrank
Als Kühlschrank kommt ein Dometic CoolFreeze CDF 26 zum Einsatz. Rund 370 Euro für einen kleinen Kompressorkühlschrank fand ich zwar nicht günstig (der sicher fünf Mal so große Kühlschrank in meiner Küche inklusive großem Gefrierfach hat ca. die Hälfte gekostet), aber am Ende fand sich nichts anderes, was in den Bewertungen so wirklich überzeugen konnte, die passende Größe und auch einen geringen Stromverbrauch hatte.
Am meisten geärgert hat mich beim Kühlschrank, dass es am Gehäuse keine vernünftige Befestigungsmethode gibt, obwohl mir nicht bewusst ist, wo man diesen Kühlschrank sonst verbaut außer in einem Camper oder warum man ihn nicht sicher fixieren sollte. Da ich ein wenig ideenlos war, war auch das ne schwere Geburt mit dem Ergebnis, dass der Kühlschrank mit sechs mit der Bodenplatte verschraubten Schwerlastwinkeln dagegen geschützt ist, sich auf der horizontalen zu bewegen. Dadurch, dass er mit einem Schaumstoff zwischen diesen Winkeln eingeklemmt ist, kann er sich auch nicht wirklich nach oben bewegen. Es ist nicht die schönste Lösung, aber ich habe sie akzeptiert.
Optimierungspotential hat für mich noch das Ordnungssystem im Kühlschrank, da es aufgrund der hohen Bauhöhe so ist, dass immer irgendwas, was man gerade benötigt, ganz unten liegt und von dort herausgekramt werden muss. Ansonsten bin ich vom Fassungsvolumen sehr fasziniert, denn es passt unfassbar viel in diesen Kühlschrank hinein.
Kochen
Zum Kochen kommt ein Camp Bistro DLX-Gaskartuschenkocher von Campingaz zum Einsatz. Nachdem ich etwas länger gebraucht habe um zu verstehen, wie er funktioniert (dazu mehr bei Teil 1 der ersten Tour mit dem Camper), bin ich bisher sehr zufrieden mit dem Kocher und auch mit dem Gasverbrauch, da ich immer noch die allererste Kartusche nutze.
Auf Dauer könnte das mit den Kartuschen natürlich problematisch sein, was die Beschaffung weiterer angeht, wenn man sich gerade nicht in Deutschland befindet (hierzulande gibt es die im stationären Handel u.a. bei OBI). Außerdem erzeugen die Kartuschen auch eine gewisse Menge Abfall, wobei ich hier eine längere Nutzung des Campers abwarten muss, um das Thema abschließend beurteilen zu können.
Das Küchenregal
Nach der ersten Tour hatte ich irgendwann meine letzten Reste an Motivation zusammengekratzt und der Küche noch ein kleines Regal am Fenster spendiert. Hier kann ich die wichtigsten Küchenutensilien, die Gewürze, aber auch die ein oder anderen alltäglichen Sachen wie Zahnbürste und Zahnpasta verwahren, sodass ich dafür nicht immer an die Schublade muss.
Das Regal besteht aus den Resten der 8mm-Kiefer-Platte, mit der ich die Dachverlängerung umgesetzt hatte und ist geklebt und genagelt sowie mit zwei Schrauben an der Küchen-Arbeitsplatte befestigt, womit es aufgrund der Auflagefläche bestens hält.
Pfannenhalterung
Last but not least wurde die Küche nach der ersten Tour zusätzlich auch noch um eine Pfannenhalterung ergänzt. Diese befindet sich an der Seite zur Hecktür und besteht im Grund aus insgesamt sechs mit Schrumpfschlauch umwickelten Schrauben, in welche die ausgesuchte Pfanne perfekt hineinpasst und sich während der Fahrt auch nicht bewegt.
* Hierbei handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bestellst Du etwas über einen solchen Link, entstehen für Dich keine Nachteile, ich erhalte jedoch eine kleine Provision (mehr Infos).