Vom Tom Beck-Konzert in St. Vith

Nach dem Fall Out Boy-Konzert im Oktober stand für mich fest, dass ich dieses Jahr auf jeden Fall auch noch auf eins von Tom Beck gehen wollte. Leider waren zu dem Zeitpunkt alle seine Konzerte in NRW schon vorbei und die anderen Orte (u.a. Hamburg, Kiel und München) zu weit weg, bzw. zeitlich nicht organisierbar, sodass nur noch der Auftritt neben „Disco Deluxe“ im belgischen St. Vith etwa 15 km von der deutschen Grenze blieb. Traf sich an sich ganz gut, war ich noch nie in Belgien und hatte ich das Bedürfnis, mal wieder mehr über Landstraßen zu fahren.

Da weder mein 808 PureView noch Google Maps mir eine Route vorgeschlagen hatten, die mir wirklich zugesagt hatte, habe ich mir dieser kurzerhand selbst gebastelt und bin die rund 130 Kilometer nur nach dem folgenden Zettel gefahren, was auch gut funktioniert hatte (endlich war ich mal am Nürburgring und weiß nun auch ohne Karte, wie man da hinkommt). Das Navi lief nebenbei nur zur Sicherheit und für das letzte Stück in St. Vith, wo wir es tatsächlich geschafft haben uns dann zu verfahren (warum auch immer war das Navi nicht auf das „Triangel“ gestellt, sondern auf einen Fleck ein paar Kilometer östlich davon mitten im Nirgendwo).

Es geht auch ohne Navi ;)

Wie dem auch sei, waren wir um 18 Uhr vor Ort, Einlass war 19 Uhr und da die Schlange vor dem Eingang sehr verhalten war, nutzten wir die Zeit für eine kleine Besichtigung der Stadt selbst. Diese bestand im Endeffekt aus einer Hauptstraße, auf der tatsächlich auch was los war, auch wenn sich das eher auf den Autoverkehr bezog, die Geschäfte schlossen alle schon gegen 18 Uhr; faszinierenderweise war wirklich nahezu alles in der Stadt auf Deutsch gehalten.
Da diese „Stadt“ aber nicht sonderlich groß war, war der Rundgang nach etwas mehr als einer halben Stunde vorbei, sodass wir uns dann in die Schlange gesellten, die nicht wirklich gewachsen war. Der Einlass begann dann erst gegen 19:15, jeder bekam ein rotes Papierbändchen, welches den Einlass zum Konzert symbolisierte und überhaupt nicht nervte (parallel fand die „Disco Deluxe“ mit DJ Antoine statt, die anderen hatten nur ein blaues Bändchen).

Dann ließ der feine Herr noch ein bisschen auf sich warten, das für 20 Uhr ausgeschriebene Konzert begann erst gegen viertel vor neun, wobei er samt Horny Honks (zwischenzeitlich als „Heavytones“ bezeichnet) auf die Bühne kam, als wäre das auch so geplant gewesen. Los ging es direkt ohne Umschweife mit einigen Songs vom Americanized-Album, wonach er irgendwann die Sprache wechselte und mit So wie es ist fortfuhr. Was ich von Videos schon kannte und auch hier wieder toll fand war, dass er auch mit dem Publikum kommunizierte, Witze machte, einmal sogar durch die „Mengen“ lief und nicht nur das Programm abspulte. Die Stunde vierzig ging gefühlt viel schneller vorbei und bestand geschätzt je zur Hälfte aus Americanized und So wie es ist.
Danach gab es noch eine von Tom selbst als „zweieinhalb Stunden lange“ angekündigte Zugabe, die am Ende nur vier Lieder umfasste, darunter Fort von hier und Holding Hands When We Die. Als die Band vor der Zugabe die Bühne verließen, war ich fast schon enttäuscht, dass diese beiden Lieder nicht drankamen, doch wurde dies am Ende doch glücklicherweise geändert 🙂

Auf dem Konzert selbst waren gefühlt so um die 150-200 Leute, womit leider nicht so die Stimmung aufkam, wie beim oben verlinkten Holding Hands When We Die, wo das ganze Publikum mitsang, doch konnte man so problemlos ziemlich weit vorne stehen. Der größte Anteil der Besucher war zwar weiblich, doch es waren auch ein paar Kerle außer mir dabei 😀 . Faszinierenderweise war das Alter echt durchmischt, ich hatte fast nur junge Zuschauer erwartet, aber eine Dame so um die 40 „groovte“ ganz schön mit und konnte selbst zu den Songs mitsingen, die nicht auf einem Album veröffentlicht waren 😀 . Was mich teilweise störte, waren die, die ganz vorne standen und die ganze Zeit nur ihre Kamera/Smartphone in Richtung Bühne hielten. Ich selbst hab ja auch einige Fotos gemacht und ein Video aufgenommen, aber die ganzen zwei Stunden das Gerät in die Höhe zu halten, da frage ich mich, warum man auf so ein Konzert geht…

Letztendlich war das Konzert nach effektiv rund zwei Stunden vorbei, auf dem Weg zur Garderobe kamen wir an der Disco vorbei, die sich in der Zeit unfassbar gefüllt hatte und wo ich mich frage, woher die ganzen Menschen denn bloß kamen, denn so groß schien mir das Dorf wie bereits erwähnt ja nicht. Bei der Rückfahrt hatte das Navi mehr oder weniger die gleiche Route vorgeschlagen wie ich sie auch fahren wollte: Nicht über Altenahr/Adenau/Gerolstein, sondern über die B51, A1 und Euskirchen/B56. Die Straßen selbst waren total leer, sodass ich auch die vollen erlaubten 100 km/h gefahren bin. Auf der B51 gab es jedoch des Öfteren Einbuchtungen, wo für ein paar Meter nur 70 war. Da ja wie gesagt nichts los war und man mit 45 PS von 70 auf 100 wieder ein ganzes Stück braucht, gerade bei hügeligen Streckigen, bin ich an diesen Stellen nur vom Gas gegangen. Fieser Weise war an einer dieser Stelle eine Kamera aufgestellt, womit ich nun exakt drei Jahre und vier Monate ohne Vergehen mit dem Auto unterwegs war 🙁

Last but not least gibt es nun noch ein paar Fotos vom Konzert. Zum ersten Mal in dreieinhalb Jahren war ich von der Kamera des 808 wirklich enttäuscht, sodass einige der folgenden Fotos mit dem Lumia 830 von Monika entstanden (I need a 950 🙁 ).

Holding Hands When We Die :')

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