Salt Lake City: Mit einem Tesla unterwegs auf dem letzten Umlauf als Flugbegleiter

Für Ende September hatte ich einen Umlauf nach Salt Lake City im Dienstplan. Das war nach Las Vegas, Fort Myers und Tampa die vierte Destination in den Vereinigten Staaten von Amerika, die ich in meiner Zeit als Flugbegleiter angeflogen bin. Der Umlauf hatte sich dadurch in meinen Plan eingeschlichen, da Enza – eine sehr liebe Kollegin, die ich Silvester 2017 auf einem siebentägigen Kapstadt-Windhoek-Umlauf kennenlernen durfte – und ich im Juli festgestellt hatten, dass wir beim jetzigen Arbeitgeber noch keinen gemeinsamen Flug verzeichnen durften. Also wünschten wir uns für September (dies musste immer bis zum 27. des Vor-Vormonats erfolgen, auch wenn man es immer erst kurz vorher erfuhr) einen gemeinsamen Flug zu einer Destination, die im Sommer neu in den Flugplan reinkam (Anchorage, Halifax und Salt Lake City). Und so entschied es das Schicksal, bzw. die Dienstplanung, dass es uns vom 26. bis zum 29. September nach Utah verflog. Was wir zum Zeit des Wunsches jedoch noch nicht wussten war die Tatsache, dass es sich dabei um meinen letzten geplanten Langstrecken-Umlauf handeln würde, der rückblickend dann auch zu meinem allerletzten Flug als Flugbegleiter wurde (doch dazu im übernächsten Blogeintrag mehr).

Mein letzter Outbound-Flug

Auf jeden Fall machten wir uns am 26. September um die Mittagszeit herum auf den Weg von Frankfurt aus nach Amerika. Die vorhergehende Anfahrt nach Frankfurt mit dem ICE war weitestgehend unspektakulär. Über den Flug an sich kann ich hier absolut nichts negatives verlieren: Als Maschine stand uns mit der D-AXGB eine der SunExpress-Maschinen bereit, der ich zum ersten von 32 Malen Anfang Januar 2018 auf dem Rückweg aus Windhoek begegnet bin (ich liebe Statistiken 😀 ), sie war mir also trotz des Umbaus mit der Business Class bis ins Detail vertraut. Auch wenn ich mir ursprünglich einen Platz in der Business Class gewünscht hätte, war ich am Ende doch sehr froh drüber, mit Enza zusammen die 4er-Galley schmeißen zu dürfen. Mit dem Wissen um mein fliegerisches Ende habe ich mich dabei von Passagieren und Crew nicht stressen lassen und in voller Entspanntheit ein letztes Mal einen Aperitif angeboten und nach Hähnchen oder Pasta gefragt. Stressen lassen war aber auch gar nicht notwendig, denn der Flieger war abseits der Business Class nur halb voll und die rund 140 Passagiere in der (Premium) Economy waren alle sehr entspannt und freundlich. Dazu kam, dass ich mir für diesen letzten Flug auch keine angenehmere Crew hätte wünschen können: Abseits von Enza kannte ich in der Kabine zwar vorher niemanden, aber alle wussten, was sie zu tun haben – egal wie neu sie waren – und es gab keinerlei Missverständnisse oder gar Gezicke untereinander.

Landeanflug auf Salt Lake City
Willkommen in Amerika :D

Nach knapp 11 Stunden Flugzeit und sieben Stunden Zeitverschiebung landeten wir um 15 Uhr im Beehive State und es erfolgte eine kurze Einreise ohne Reisepass: Der US-Beamte hielt nämlich nur eine Kamera vor mein Gesicht, die mich nach wenigen Sekunden erkannte und auf seinem Bildschirm alles zu mir ausspuckte, woraufhin der Beamte mich mit „You’re Sebastian, right?“ ansprach. Ich erwiderte das mit einem „You’re good!“, als wäre er Magier und hätte gerade meinen Namen erraten und wünschte ihm noch einen schönen Tag. Eine kurze Orientierungsphase später fanden wir unseren Shuttle-Fahrer und wurden ohne Umwege ins Hilton Salt Lake City Center befördert, wo wir uns zunächst einmal frisch machten, ehe es in die Stadt ging.

The Start of Something New…

Denn wir hatten ein bisschen was für die rund 48 Stunden in Amerika geplant und unser erster Stop war die East High School, da dort in den Jahren 2006 bis 2008 die High School Musical-Trilogie gedreht wurde, die mich in gewisser Weise durchaus in meiner Jugend geprägt hatte. Und nach dem eigentlichen Schulbetrieb war es möglich, den Haupt-Drehort der Filme zu besichtigen, was ich mir nicht nehmen lassen wollte. Also suchten wir auf Google Maps eine Bus-Verbindung dorthin und machten uns auf den Weg zur nächsten Haltestelle, von wo aus uns die Buslinie Nummer 4 zur Haltestelle 500 S @ 1090 E brachte. Das war möglich, da der öffentliche Nahverkehr in Salt Lake City echt gut ist – für amerikanische, aber auch für deutsche Verhältnisse: Es gibt diverse Straßenbahnlinien, die sich komplett durch die Stadt ziehen und dazu ergänzend noch viele Buslinien. Auch die Preise waren überschaubar, wobei wir in Amerika alles genommen hätten, was vorhanden war bei dem sonst eher sehr spärlich vorhanden ÖPNV.

Ich zeigte dem Busfahrer also den Haltestellennamen auf meinem Handy, um sicher zu gehen, dass wir auch den richtigen Bus nahmen und nachdem er wohl einen guten Tag hatte, bejahte er nicht nur meine Frage nach unserer Zielhaltestelle, sondern nahm uns auch ohne den Erwerb eines Tickets mit, der in Salt Lake City ganz klassisch beim Busfahrer selbst erfolgte. Nach rund 25 Minuten Busfahrt und 15 Minuten Fußweg durch einige Wohnviertel der Stadt durch die nach Himmelsrichtungen benannten und durchnummerierten Straßen kamen wir vor der East High School an – und ich fühlte mich gleich 15 Jahre jünger 😀

Auf dem Weg zur High School
Gänsehautfeeling :D

In der Schule selbst gab es eine Souvenir-Map, die ein schwarz-weiß kopiertes beidseitig bedrucktes DIN A4-Blatt (oder das amerikanische Format, welches dem am nächsten kommt) war und die wichtigsten Drehorte im Schulgebäude markiert und beschriftet hatte. Ein bisschen nervig war daran, dass alle Ebenen auf einer Seite und alle Erklärungen zu den Markierungen auf der anderen Seite waren, wodurch man das Blatt Papier die ganze Zeit hin und her drehen musste. Dennoch ermöglichte uns die Map die Erkundung der Schule mit ein bisschen Plan und so fanden wir manch markante Stellen wieder, von Sharpays pinkem Doppelspind über die Basketballhalle bis zu den Fluren von What Time Is It und When There Was Me And You. Während Enza dabei den Film nicht mehr sonderlich präsent in Erinnerung hatte, konnte ich zumindest die meisten Stellen noch zuordnen, beziehungsweise mich an die dort gedrehten Szenen erinnern.

Die "Film-Mensa"
Die Flure
Die Spinde von Sharpay
Die Basketballhalle

Ganz unabhängig vom Bezug zu High School Musical war es aber auch grundsätzlich interessant, mal eine amerikanische High School zu erkunden. Auch wenn wir in keine Klassenräume reinschauen konnten, war es genauso wie man sich als Europäer eine amerikanische Schule vorstellt: Sport und Wettbewerbe im Allgemeinen hatten einen hohen Stellenwert, sodass man gleich nach dem Eingang von diversen Errungenschaften, Medaillen und Trophäen aktueller und ehemaliger Schüler empfangen wurde, die teilweise auch in den weiteren Fluren der Schule ausgestellt waren. Die Flure wiederum sahen genauso aus, wie man sie aus Filmen kannte und waren ewig lange und verhältnismäßig breite Gänge, die hin und wieder in Klassenräume abgingen und deren Wände entweder von weiteren Errungenschaften, Kunstwerken oder natürlich den typischen Spinden gefüllt waren.

Das Singen habe ich mir zum Glück aller Beteiligten verkniffen :D

Das Singen habe ich mir zum Glück aller Beteiligten verkniffen 😀

Insgesamt verbrachten wir eine Stunde vor und in der Schule, trafen noch einige andere (zumeist auch deutschsprachige) Fans, quatschen ein wenig mit einer Reinigungskraft, die natürlich wissen wollte woher wir sind und machten diverse Fotos. Wir versuchten auch, das Sprungfoto vor dem Eingang nachzustellen, aber ich habe mich dafür zu ungelenkig angestellt 😀

Der ÖPNV selbst war zwar gut, die Haltestellen aber manchmal verbesserungswürdig
Das Capitol Theatre

Für den Rückweg zum Hotel hatten wir Glück, dass die High School ein eduroam-WLAN hatte, mit dem sich Enza als Studentin verbinden konnte und über welches wir eine Bushaltestelle direkt gegenüber der Schule fanden, wo uns ein Bus der Linie 220 zurück zum Hotel brachte, von wo aus wir am Abend dann zu viert bei Cafe Rio, einer mexikanischen „a la Subway“-Kette essen waren. Die Bestellung bei diesem „a la Subway“-Restaurant hat mich nicht nur minimal überfordert (was beim deutschsprachigen Subway aber auch der Fall ist), sondern ich fand den zusammengewürfelten Burrito zwar ganz okay, mein Magen war im weiteren Verlauf des Abends dann aber nicht ganz so begeistert von dem Essen.

Ein Tag mit einem Tesla

Daher war das frühe und für amerikanische Verhältnisse echt gute Frühstück im Hotel am nächsten Morgen auch eher auf Schonkost ausgelegt und nach dem ein oder anderen kurzen Gespräch mit der Cockpit-Crew, die wir am Frühstück antrafen, machten wir kurz vor acht Uhr morgens mit einem Uber auf den Weg zum Hertz-Mietwagenverleih einige Straßen weiter. Denn es hat mich lange Zeit genervt, dass ich beim Wochenstop in Fort Myers (Florida) im Jahr 2018 keinen Mietwagen hatte, weil ich unter 25 Jahren war und er damit doppelt so teuer für mich gewesen wäre, wie wenn ich 25 Jahre oder älter wäre (nämlich $50 statt $25). Dies fand ich 2022 dann wieder witzig, wo ich mit über 25 Jahren unter $60 kein Auto finden konnte, aber damals war ich so stur, da ich nicht einsehen wollte, trotz sechs Jahren Fahrpraxis soooo viel mehr zahlen zu müssen. Lange Rede kurzer Sinn, so gut wir die öffentlichen Verkehrsmittel in Salt Lake City fanden, endeten sie spätestens an der Stadtgrenze und ich wollte auch ein bisschen von Utah sehen. Also hatte ich mir im Voraus einen Mietwagen reserviert, den wir um Punkt 8 Uhr abholen konnten. Es handelte sich dabei aber nicht um irgendeinen Mietwagen, sondern um einen Tesla Model Y.

Ich hatte bereits einige Jahre zuvor in der Autostadt in Wolfsburg einen e-Up Probe gefahren, doch war die Fahrt damals auf eine knapp dreißigminütige Runde auf Landstraßen um Wolfsburg herum beschränkt und so ein e-Up hat(te) deutlich mehr mit einem gewöhnlichen Auto zu tun, als dies beim Tesla der Fall ist. So habe ich nach Klärung aller Formalitäten und Unterschriften erstmal nach einer kurzen Einweisung in das Auto gefragt, die wir auch prompt bekommen haben, um uns zumindest weitestgehend sicher bei der Technik zu fühlen. Denn was die Bedienung angeht, empfand ich den Tesla mit seinem zentralen Touchscreen in der Mitte und nur wenigen Knöpfen am Lenkrad als einen Umbruch zum gewöhnlichen Auto in etwa so, wie das erste iPhone mit lediglich dem Home-Button ein Umbruch zu den klobigen „Smartphones“ mit Tastatur seiner Zeit war.

Unser Tesla

Insbesondere am Anfang fand ich den zentralen Bildschirm als Fahrer ziemlich anstrengend, weil ich quasi non-stop einen Beifahrer gebraucht habe selbst für Kleinigkeiten wie das Einstellen der Klimaanlage oder das Wechseln des Radiosenders. Mit der Zeit entwickelten wir jedoch eine gewisse Affinität zu dem Bildschirm und den sonstigen Funktionen des Autos, wozu nebst an sich unspektakulärer Zonen-Klimaautomatik natürlich der Autopilot im Beta-Stadium gehörte: Während der linke Hebel hinter dem Lenkrad fürs Blinken, Fernlicht, Lichthupe und Scheibenwischer zuständig ist, lässt sich mit dem rechten Hebel die Gangauswahl (D, N, R), die Parkbremse sowie Tempomat und Autopilot steuern. Während für den Tempomaten bei aktiver Fahrt der Hebel einmal nach unten gedrückt wird, ist für die Aktivierung des Autopiloten ein zweimaliges Drücken nach unten notwendig. Anschließend – falls in aktuellen Konditionen zulässig – übernimmt der Computer die Fahrt und steuert den Tesla weiter. Das ist möglich, weil das Auto dank seiner Sensoren und Kameras alles um einen herum erkennt und verarbeitet: Um einen herum befindliche Autos oder LKWs, Ampeln, Fahrbahnmarkierungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und natürlich auch alle weiteren Verkehrszeichen wurden während unseres Tagesausflugs immer problemlos erkannt und angezeigt, beziehungsweise beim Autopiloten angewandt.

Das Lenkrad loszulassen, war insbesondere am Anfang mehr als komisch

Das Lenkrad loszulassen, war insbesondere am Anfang mehr als komisch

Nichtsdestotrotz war es am Anfang ein unfassbar komisches Gefühl, das Lenkrad loszulassen und dem Auto bei der Fahrt darauf zu vertrauen, dass es keinen Blödsinn anstellt. Im Laufe des Tages habe ich mich aber schneller dran gewöhnt als gedacht und fand den Autopiloten insbesondere in stockendem Verkehr super praktisch. Die ganzen Features um den Autopiloten herum sind, wie bereits erwähnt, im Beta-Stadium, sodass der Tesla an sich zwar selbständig fahren kann, aber das noch nicht darf oder man es nicht zulassen möchte. Daher zwingt einen das Auto, die Hände am Lenkrad zu halten und etwa alle zwanzig Sekunden eine leichte Lenkbewegung zu machen um zu erkennen, dass man immer noch aufmerksam mit dabei ist und sich nicht anderweitig beschäftigt. Ignoriert man diesen Hinweis zu oft, dann spielt das Auto auf beleidigte Leberwurst und verbietet die Nutzung des Autopiloten bis zum Ende der aktuellen Fahrt.

Donut Falls

Bereits nach wenigen Metern war ich mit der Steuerung des Tesla vertraut, lediglich die (einstellbar) starke Rekuperationsbremse, die bereits beim Loslassen des Gaspedals einsetzt, machte mir sicher bis zum Nachmittag ein wenig zu schaffen. Trotzdem war irgendwann der Flow im amerikanischen Morgenverkehr drin, die ersten roten Ampeln überfahren (beim Rechtsabbiegen darf man dies in den USA ja) und es ging über die Interstate 15 mit Schildern in Richtung Las Vegas, die Interstate 215 und die Utah State Route 190, auch bekannt als Big Cottonwood Canyon Scenic Byway, in östliche Richtung raus aus Salt Lake City. Unser erstes Ziel war der Donut Falls Summer Trailhead, ein einfacher Wanderweg auf halber Strecke von Salt Lake City nach Park City.

Der Donut Falls Trail
Der Donut Falls Trail

Dort kamen wir nach einer knappen Stunde gemütlicher Fahrt an und starteten in die wunderschöne Natur Utahs. Von der Stadt war absolut nichts mehr mitzubekommen, stattdessen waren bewaldete Berge um einen herum, deren Bäume aufgrund des einsetzenden Herbsts so ziemlich alle Farben von grün bis rot getroffen haben. Der Wanderweg selbst war mit knapp drei Kilometern nicht sonderlich lang, relativ gut „ausgebaut“ und abgesehen von einer kleinen Kletterstelle kurz vor dem Wasserfall auch einfach zu bewerkstelligen. Das Hauptproblem an dem Morgen war: Es war kalt. Arschkalt. Und auch wenn Enza und ich Winterjacken mit nach Salt Lake City mitgenommen hatten – sie blieben im Hotel schön warm, während wir fast erfroren. Hinzukam, dass ich Enza meinen Pulli aka Strickjacke geliehen hatte, da sie gefühlt noch mehr fror, als das bei mir der Fall war.

Der Donut Falls Trail
Der Donut Falls Trail

Dennoch war es eiskalt und aufgrund der dichten Bewaldung um den Wanderweg herum konnte die noch sehr tief stehende Sonne an jenem strahlend blauen Tag insbesondere am Anfang nicht sonderlich viel an Wärme spendieren. Auf dem Weg gab es immerhin ein, zwei Lichtungen, auf denen wir uns ein wenig aufwärmen konnte, ehe es dann wieder in die fast schon sibirische Kälte ging (na gut leicht übertrieben, aber laut dem Tesla hatten wir um 11 Uhr erst 66°F/19°C). Aber so konnten wir immerhin die wunderschöne Natur Utahs in vollen Zügen genießen und darüber philosophieren, wie schön es sein muss, hier mit einem Camper unterwegs zu sein.

Park City

Auf dem Rückweg war die Kälte nicht mehr ganz so schlimm, was man unter anderem auch an der höheren Menge an „Wanderern“ gemerkt hat. Trotzdem war ich froh, als wir wieder im Auto zurückwaren, welches sich in der direkten Sonne gut aufgeheizt hatte und wo ich den Nachteil von Ledersitzen hautnah erleben durfte: Ich musste mir nämlich besagten Pullover zwischen Rücken/T-Shirt und Rückenlehne klemmen, damit ich mir den Rücken nicht verbrannte, so heiß sind die Sitze in direkter Sonnenposition in den rund zwei Stunden nämlich geworden…

Utah von seiner schönsten Seite
Park City

Unser nächster Stop an dem im Voraus vergleichsweise planlosen Tag war Park City, das Städtchen um die Spielstätten der Olympischen Winterspiele 2002, durch dessen Einkaufsstraße wir nach einem weiteren Stück Fahrt durch den Big Cottonwood Canyon schlenderten, die ich nun aber auf dem Beifahrersitz Platz nahm und was mir damit mal Zeit gab, mich mit dem Bildschirm des Tesla vertrauter zu machen – während der Fahrt ging das nämlich absolut nicht.

Park City
Mittagspause im No Name Saloon

Park City hatte uns jetzt nicht sonderlich umgehauen, vielleicht auch weil wir unter der Woche da waren: Am Wochenende soll in der Einkaufsstraße ein kleiner Markt mit Ständen und Buden stattfinden, unter der Woche war es – auf den Punkt gebracht – primär ein überteuertes, gefühlt überaltertes fast schon ausgestorben friedliches Dörfchen. Jedoch ist mir Park City dennoch positiv in Erinnerung geblieben, denn auf der Suche nach was kleinem zu Essen sind wir in den No Name Saloon eingekehrt und haben uns mit Buffalo Wings, Chicken Quesadillas und Mozzarella Sticks gut die Bäuche gefüllt.

Was ich im Nachhinein betrachtet schade fand – hier war die fehlende Vorbereitung dann doch bemerkbar – war, dass wir zwar in Park City waren, aber nicht im Olympia Park selbst, der sich von der „Stadt“ aus noch ein ganzes Stück weiter nördlich befindet. Aber wer weiß, vielleicht bin ich ja irgendwann im Leben nochmal privat in Salt Lake City… 😀

Antelope Island State Park

Von Park City machten wir uns über die Interstates 80 und 15 dann auf in Richtung Norden bis zum Hill Aerospace Museum, wo unser begleitender Co-Pilot abgesetzt werden wollte. Insbesondere auf diesem Stück fand ich eine große Portion Vertrauen in den Autopiloten, da er auf den Interstates die meiste Zeit zum Einsatz kam. Am Museum angekommen hatten wir dann aber auch unser erstes technisches Problem mit dem Tesla, denn der Bildschirm wollte nicht mehr auf Toucheingaben reagieren. Er zeigte zwar noch Inhalte an und aktualisierte sich auch, aber wenn man mit dem Finger herumtippte, passierte nichts. Glücklicherweise hatte der Co-Pilot Internet auf seinem Smartphone, sodass er des Problems Lösung (10 Sekunden auf die Scrollräder am Lenkrad drücken und damit den Bildschirm neustarten) ausfindig machen konnte. Wir hatten uns schon auf dem Weg gedanklich damit beschäftigt, was denn ist, wenn Teile der Software oder Technik nicht mehr gehen. Ohne zu googlen hätten wir auch sicher einiges im Handbuch (was tatsächlich in ausgedruckter Form bei lag) suchen müssen, aber so blieb uns das immerhin erspart.

Nur noch zu zweit ging es für Enza und mich dann erstmal zum nächsten Burger King – nicht um was zu essen, sondern um uns auf dem Parkplatz mit dem kostenlosen WLAN zu überlegen, wo wir denn jetzt als nächstes hinwollten. Und auch wenn wir kurz Idaho ins Auge gefasst haben, mussten wir (wieder einmal) feststellen, dass in Amerika auf der Karte alles so viel näher aussieht, als es tatsächlich ist. Also entschieden wir uns am Ende dann doch für die Besichtigung des Namensgebers von Salt Lake City, dem Great Salt Lake. Dafür trieb es uns in den Antelope Island State Park nordwestlich von Salt Lake City, hinter dessen $15 Mautschranke im Einfahrtbereich zunächst ein sieben Meilen/elf Kilometer langer Damm folgte, der rechts und links primär von Salz und sekundär von Wasser umgeben war. Auf der Antelope Island angekommen, gab es rechts die Überreste von einem Yachthafen, der aufgrund des stetig austrocknenden Sees aber nur noch für Salzboote geeignet gewesen wäre und deswegen komplett ausgestorben war. Hier gab es auch einen Parkplatz, an dem wir anhielten, um uns etwas dem See zu nähern.

Das Hill Aerospace Museum
Der Damm zur Antelope Island
Der Damm zur Antelope Island, hinten die Antelope Island
Antelope Island

Die Küste war faszinierend und schockierend zugleich: Dadurch, dass der See so extrem ausgetrocknet ist, stand man quasi nur auf Salz und war im direkten Übergang zum Land umgeben von Überresten von etwas, was wir vermutlich als Möwen oder andere Tiere identifizierten, auch wenn ich ehrlich bin, ich mir das gar nicht so im Detail anschauen wollte – der markante Geruch reichte vollkommen. Zudem flogen dort irgendwelche ganz besonderen Mücken oder Stechviecher umher, die auf einem Bein einen Stich oder Biss hinterließen, der bis zum Rückflug gefühlt sein Eigenleben entwickelte. Neben dem schockierenden war der Anblick aber auch faszinierend, weil man eine Sicht von sicher hundert Kilometern ins absolute Nichts hatte und diese Weite und Leere ein extremes Gegenteil zur grünen und lebendigen Natur im Big Cottonwood Canyon ein paar Stunden zuvor war.

Vom „Hafen“ aus hielten wir uns auf der Insel erstmal rechts zum Ladyfinger Campground, einem Zelt-Campingplatz, den ich aufgrund der gefühlten tausenden Stechtiere nie im Leben auch nur für einen Nachmittag ausgehalten hätte. Aber es gab Toiletten, von denen ich mal Gebrauch machen musste. Wobei Toilette hier eigentlich auch eher ein riesiges Loch in einem Häuschen darstellte, bei dem ich Angst hatte, dass mir da irgendetwas unwiderbringlich hineinfallen würde. Eine Tür, Toilettenpapier und mehrere Dutzend Fliegen rundeten die Ausstattung ab, ein Waschbecken oder so gab es nicht. Eine von der Bauart gleiche Toilette – nur ohne die Fliegen – hatten wir bereits auf dem Donut Falls Trail gesehen.

Hier und da fanden sich besondere Motive...
Auf dieser Straße war so wenig los, ...
... dass wir uns irgendwann hinlegten und das Portemonnaie als Stativ fungierte
Achtung Bisons!

Anschließend fuhren wir ein wenig ins Inselinnere hinein und fanden den ein oder anderen Spot, wo wir vom Tesla, uns oder im weiteren Verlauf des Nachmittags auch uns mit dem Tesla Fotos machen konnten. An einer Kreuzung ging dies sogar so weit, dass wir uns einfach mitten auf die (unbefahrene Straße) legten… Nach sicher einer lustigen halben Stunde begaben wir uns zum Buffalo Point Trailhead, der etwas weiter oben gelegen war und von dem aus man eine nochmal andere Aussicht auf den See und seine Spuren hatte. Es gab dort vor/unter der hölzernen Aussichtsplattform gelegen auch ein Fernrohr, welches man zum in die Ferne schauen benutzen konnte. Das war aber nicht so das wahre, sodass ein netter Herr über/hinter uns auf der Plattform stehend sein Fernglas nach unten reichte mit dem Angebot, dadurch einen Blick werfen zu können. Im folgenden unterhielten wir uns ein wenig mit ihm, wo er her war und natürlich, dass er mal in Deutschland gewesen war und einen Sohn oder Enkel (ich weiß es nicht mehr genau) hatte, der als Pilot bei einer amerikanischen Airline arbeitete.

An dieser Stelle muss ich bereits vorweggreifend einen Aspekt erwähnen, der mir in Salt Lake City und Utah an den zwei Tagen aufgefallen ist und sehr gut gefallen hat: Es ist unfassbar gewesen, wie nett und offen die Leute waren. Egal ob beispielsweise die Busfahrer, die Reinigungskraft in der High School, der Herr hier am Aussichtspunkt, jegliche Bedienungen in Restaurants – gefühlt waren alle Personen freundlich. Und damit meine ich auch nicht nur diese amerikanische „Scheinfreundlichkeit“, sondern ähnlich wie in Halifax einen Monat zuvor eine richtige Freundlichkeit und Gelassenheit. Etwas, was mir in Deutschland des Öfteren fehlt…

Aussicht vom Buffalo Point
Aussicht vom Buffalo Point

Eine kleine Erzählstunde später verabschiedeten wir uns von dem Herren und fuhren nach einem Stück Schotterweg zur East Side Rd, die einen östlich entlang der Küste der Insel in Richtung Süden bringt. Kurz vorher mussten wir aber in eine Seitenstraße einbiegen und anhalten, denn wir hatten einen Bison entdeckt. Enza hatte ein bisschen mehr Respekt vor dem Tier als ich und wollte am Anfang auch zunächst nicht, dass ich überhaupt in die Seitenstraße einfahre, also ließ ich das Auto in „sicherer“ Entfernung stehen und begab mich zu Fuß ein Stück zum Tier hin, dabei immer noch einen mehr als ausreichenden Abstand wahrend, um ein paar Fotos zu machen und das Tier ein wenig beim Essen des trockenen Grases zu beobachten. Zurück im Auto erzählte mir Enza, dass das Tier bei meinem Rückweg wohl jedes Mal, wenn ich nicht hingeschaut habe, in meine Richtung geschaut hätte, was ich ein wenig gruselig fand.

Der erste Bison
Ein Bild für sich mit dem Fotografen im Hintergrund
Manchmal liefen die Tiere auch einfach über die Straße
Eine ganze Herde

Während wir auf dem Schotterweg noch eine gehörige Portion an Abstand zu dem einen Tier hatten, welches wohl gerade keine Lust auf seine Verwandten hatte, trafen wir auf der East Side Road erst ein, dann zwei weitere Exemplare, ehe wir eine ganze Herde Bisons sahen, die teilweise auch nur wenige Meter vor uns die Straße passierten. Da die Insel außer dem Nationalpark nichts beherbergt und somit keinen Durchgangsverkehr beinhaltet, war es kein Thema, kurz mal an der Seite der Straße anzuhalten, um den Tieren deutlich näher zu kommen, als es beim ersten noch der Fall war. Teilweise stiefelte so manch Besucher mit einer Spiegelreflexkamera weiter ins Feld hinein, um das auch hier wieder futternde Tier auf einem Foto festzuhalten. Wir entschieden uns jedoch dazu, auf asphaltigem Untergrund zu bleiben und immer noch einen Abstand und eine Portion Respekt gegenüber den Tieren zu wahren, auch wenn sich Enza mit der Zeit mit den Bisons anfreunden konnte.

Wir nutzten die Location ja auch für ein paar Fotos :D
... und für einen Einblick in den leeren Motorraum ...
... oder in den leeren Kofferraum :D ...
... währenddessen aßen die Bisons ungestört weiter

Wir folgten der East Side Rd noch ein ganzes Stück in Richtung Süden, entschieden uns aber irgendwann – als nichts mehr kam – umzukehren und langsam die Insel zu verlassen. Das funktionierte natürlich nicht ohne eine weitere Fotosession mit dem Tesla und einem genaueren Einblick auch mal in die Front- und Heckklappe des Fahrzeugs. Wir hatten auch versucht, einige Videos der Dashcams auf einem USB-Stick zu speichern, aber leider war es in dem Mietwagen nicht möglich (auch nicht auf Nachfrage bei der Rückgabe), das Handschuhfach zu öffnen, indem sich der dafür notwendige USB-Anschluss befand. Immerhin nutzten wir die leere Straße noch dafür, damit auch Enza mal die Chance hat, den Tesla als Fahrerin zu erleben. Und so ungerne sie Auto fährt, hat ihr das sichtlich viel Spaß gemacht.

Sonnenuntergang in Capitol Hill

Nach einem letzten Toilettenbesuch (die bei Bridger Bay waren richtige Toiletten mit Waschbecken und sogar Duschen) verließen wir dann die Antelope Island und fuhren die Interstate 15 wieder in südlicher Richtung zurück in die Stadt, wobei wir am Stadtteil Capitol Hill die Interstate verließen, da der Sonnenuntergang am Ensign Peak wohl sehr schön sein sollte und wir dort hin wollten. Dies führte uns durch einige Wohnsiedlungen am Kapitol vorbei einen Hügel hinauf, wobei wir vor Ort feststellen mussten, dass wir dort noch den Ensign Peak Trailhead hoch auf die Spitze hätten gehen müssen, um die versprochene Aussicht zu haben. Dafür waren wir allerdings zum einen zu kaputt und zum anderen war die Sonne auch schon fast untergegangen, sodass wir alternativ am Kapitol anhielten, um jenes von außen noch zu besichtigen und dann wieder das Hotel anzusteuern.

Ausblick von der Straße nahe des Ensign Peak Trailhead
Das Kapitol

Das Kapitol erinnerte sehr an das Kapitol in Washington DC und war in der Abenddämmerung sehr stimmungsvoll mit Licht in Szene gesetzt. Gleichzeitig hatte man von der Plattform drum herum einen ebenso schönen Ausblick auf Salt Lake City. Mit dem Halt noch an dem Abend hatten wir am nächsten Morgen einen deutlich entspannteren Vormittag, da dieser Punkt somit schon mal „abgearbeitet“ war. Enza war aufgrund der mittlerweile wieder einsetzenden Kälte und der immer noch fehlenden wärmenden Bekleidung jedoch im Auto geblieben.

Cheesecake Factory und Souvenirs

Der restliche Abend und eigentlich auch sonstige Aufenthalt meines letzten Layovers ist nachfolgend vergleichsweise schnell erzählt: Mit einer weiteren Kollegin ging es am Abend noch in die Cheesecake Factory auf einen unfassbar leckeren Coconut Mojito und einen Burger, ehe wir am nächsten Vormittag noch einmal die Cheesecake Factory aufsuchten, weil ich zwar bereits dreimal bei verschiedenen Layovern da war – aber noch nie einen Cheesecake gegessen hatte. Daher nahmen wir uns zwei Stücke, Ultimate Red Velvet Cake und Fresh Banana Cream, mit, die wir auf dem Rückflug probieren wollten. Zur Verkostung kam es aufgrund der kurzen Flugzeit und gegensätzlichen Pausenaufteilung nicht, sodass wir erst wieder zurück in der Heimat zum Probieren kamen. Und ich muss sagen, ich hatte zwar durchaus damit gerechnet, dass der Cheesecake süß war. Aber er war sooooooo süß, dass man – egal wie lecker er war – nicht einmal ein Stück essen konnte, ohne sofort Diabetes zu bekommen. So kam es, dass wir uns die Stücke jeweils teilten und ich die Hälfte meines Stückes nach Hause mitnahm, welches Franzi und mir wiederum zu zweit immer noch locker ausreichte.

Breite Auswahl in der Cheesecake Factory, man muss nur die Kalorienangaben (pro Stück) ignorieren können
Leckerer Burger
Die beiden Stücke Kuchen waren für drei Personen und zwei Tage mehr als ausreichend

Die beiden Stücke Kuchen waren für drei Personen und zwei Tage mehr als ausreichend

Gut fertig vom Tag schafften wir es nach dem Abendessen leider nicht mehr in die O’Shucks Bar, die uns mit schick erleuchtetem Billardtisch anlächelte, gaben am nächsten Morgen den nach 190 Meilen/305 Kilometern immer noch zu gut 35% aufgeladenen Tesla ab, konnten kein interessantes Café zum Frühstücken finden, sodass wir wieder im Hotel was aßen (dieses Mal musste ich aber immerhin nicht auf Schonkost achten) und bewaffneten uns mit Postkarten, Magneten, Kennzeichen und Hoodies – meinem allerersten, in den ich mich seitdem auch ein bisschen verliebt habe.

Ein typisch amerikanisches Frühstück
Seit 4 Jahren sind die Las Vegas-Karten mit mir mitgereist - Zeit sie wegzuschicken

Zu den Postkarten aus Salt Lake City verschickte ich außerdem die Postkarten aus Las Vegas, die ich 2018 geschrieben, aber mangels Briefmarken nie verschickt hatte und die ich mangels weiterer in näherer Zukunft stattfindender Besuche im Westen der USA so schnell wohl auch nicht verschicken würde. Bei einer der drei Karten musste ich bereits die Adresse ändern, da die entsprechende Person in der Zeit bereits umgezogen war. Bei dieser Basteleinlage half mir aber der sehr nette Besitzer des gefühlt einzigen Souvenir-Shops in der Stadt.

Der letzte Flug

Anschließend schlüpfte ich ausreichende Zeit vor dem Pickup um 13:50 Ortszeit das allerletzte Mal in meine Uniform und wir machten uns auf dem Weg zum Flughafen, um mit der D-AIKD und einer mit 75 geplanten Gästen noch leereren (Premium) Economy wieder zurückzufliegen. Bei der Sicherheitskontrolle habe ich mir mit dem amerikanischen Grenzbeamten noch einen kleinen Spaß erlaubt, weil bei der Gepäckdurchleuchtung die Schale mit dem Cheesecake zur manuellen Kontrolle aussortiert wurde. Scheinbar funktioniert diese Aussortierung insofern nicht, als dass sie öfter Alarm schlägt, obwohl nichts ist. Dies sagte zumindest der genervte Gesichtsausdruck des Beamten aus, nachdem er meine Schale nahm, das Scanbild begutachtete und mit Augen rollen mir die Schale hinstellte. Ich erwiderte das mit einem leicht amüsierten Oh good, I already thought there is something in the cheesecake. – ein Spruch, den man sicher nicht bei jedem Beamten an einem US-amerikanischen Flughafen bringen kann, aber er nahm ihn mit einem Lächeln auf…

Auf dem Flug selbst gab es nicht viel erwähnenswert spannendes, es haben alle wieder super zusammengearbeitet und das obwohl wir aufgrund der geringen Anzahl an Gästen den halben Service in Bezug auf die Aufgabenverteilung umgestellt hatten. So musste ich zumindest keine Hähnchen-oder-Pasta-Essensabfrage mehr machen und konnte mich auf die letzten drei Male Getränke verteilen konzentrieren, die planmäßig beim Frühstücksservice mit zwei stillen Wassern enden sollten. Sollten, denn ein in Reihe 43 Mitte schlafender Herr ist während der Getränkeausgabe noch in letzter Minute wach geworden und hat im Halbschlaf seinerseits somit das letzte Getränk von mir bekommen, einen Kaffee mit Milch.

Ein letzter Sonnenaufgang im Cockpit ...

Ein letzter Sonnenaufgang im Cockpit ...

Am Ende des Service war noch ein wenig Zeit für das ein oder andere Erinnerungsfoto meiner Tätigkeit am Trolley (tatsächlich auch meine einzigen) und nach dem Aufräumen und Verplomben der Galley ging es für einen kurzen letzten Besuch nochmal ins Cockpit – eine Aussicht, die ich in Zukunft auf jeden Fall vermissen werde. Anschließend landeten wir nach knapp zehn Stunden Flugzeit am Frankfurter Flughafen und ich durfte zum letzten Mal eine Tür „in Park“ stellen. Es war ein irgendwie komisches Gefühl und im Herzen durchaus falsch, dass meine Leidenschaft an diesem Punkt ihr Ende fand. Am emotionalsten waren für mich rückblickend der Start und die ersten Meter in der Luft sowie das Fertigwerden mit dem letzten Servicegang und in Frankfurt dann das Verabschieden von der Crew, da musste ich überall mit den Tränen kämpfen. Wenn ich jetzt beim Schreiben an das Umstellen der Tür und das Aussteigen der Passagiere denke, dann herrschte in dem Moment mehr Leere in mir, die diese Realität noch nicht greifen und noch nicht wahrhaben konnte – und vielleicht in manchen Punkten auch sicher nicht wahrhaben wollte.

... und ein letztes Mal Getränke verteilen 🥲

... und ein letztes Mal Getränke verteilen 🥲

Den ganzen Umlauf retrospektiv betrachtend konnte ich nach den fast fünf Jahren in der Fliegerei kein schöneres Ende finden. Beide Flüge waren mehr als nur stressfrei und die Gäste und die Crew alle ohne Ausnahmen freundlich und angenehm. Darüber hinaus konnte mich Salt Lake City und Utah mehr als nur positiv überraschen und ich bin mir sicher, dort sicher noch einmal hinzureisen und dann mit Sicherheit für mehr als 48 Stunden…

Da sich nun manch einer noch die Frage stellen mag „Wie, er hört auf zu fliegen?“, ich mich hier aber rein auf den Umlauf selbst konzentrieren möchte, wird es in Kürze noch einen (bis auf weiteres) letzten Blogeintrag zu meiner Zeit als Flugbegleiter geben.

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