Planlos durch den Sommer – Teil 4: Prag

Da ich über Twitter ja den ein oder anderen Menschen kennengelernt hatte, schwebte mir für die Ferien vor, ein wenig durch das Land zu reisen und Leute und Städte zu besuchen und zu erkunden. Im Laufe der Gamescom hatte sich dabei einiges an Ideen ergeben, so die IFA in Berlin und der Besuch von SCS Software in Prag, die den Euro Truck Simulator 2 und den American Truck Simulator entwickeln.

Also kombinierte ich beides zeitlich aneinander und auf ging es vergangenen Dienstag in die tschechische Hauptstadt. Als Transportmittel kam wieder der FlixBus zum Einsatz, schließlich gab es weiterhin noch die LIDL-Freifahrten für 10 Euro und ich hatte bisher keine Probleme mit Busreisen. Planmäßige Ankunft in Prag war um 18:45, doch kam der aus Essen losfahrende Bus schon in Köln mit 40 Minuten Verspätung an, da er davor erst einmal durch den „größten Parkplatz Deutschlands“ musste, wie der Busfahrer die Autobahnen im Ruhrgebiet bei Regen nannte. Letztendlich kam ich in Prag um 19:50 an, aber ich nutzte die Zeit sinnvoll, um an dem Monaco-Blogeintrag zu schreiben… 😉

Am Busbahnhof Florenc wurde ich von zweien der Entwickler empfangen und wir machten uns mit der Prager Metro auf zum Büro, in dem um die Uhrzeit kaum noch jemand zugange war. Ich durfte an dem Abend kurz in einen etwas anderen Simulator einsteigen, denn dieser hatte nicht nur Lenkrad und Pedale, sondern eine Art Sitzfederung, die mit dem Spiel gekoppelt war. Wenn man mit dem LKW außerhalb der Straße fuhr, vibrierte der Sitz zusätzlich zum Force Feedback am Lenkrad, was einer Popo-Massage ähnelte, die nach den neun Stunden Busfahrt wirklich toll war 😀 Allerdings habe ich nicht allzu lange gespielt, da ich auf Fahren allgemein keine Lust mehr hatte ^^

So ging es irgendwann zuerst in meine Unterkunft, die ich nach den positiven Erfahrungen in Italien und Frankreich wieder über AirBnB organisiert hatte. Es war laut Beschreibung zwar nur eine Couch, doch war die Besitzerin der Wohnung fast die ganze Zeit in ihrem Zimmer, sodass man am Ende doch fast die ganze Wohnung hatte. Zudem war die aus der Slowakei kommende junge Dame unfassbar lieb 🙂
Sie verriet uns ein nettes Plätzchen, indem wir essen und äh trinken waren. Da die anderen beiden Entwickler aus Polen waren, haben wir so an dem historischen Datum des 1. September die deutsch-polnische Freundschaft gestärkt 😀 Zu Essen hatte ich mir Nudeln mit Mozzarella und Tomaten bestellt, da ich aufgrund des Hungers keine Lust auf Experimente aus der tschechischen Küche hatte xD

Deutsch-polnisches Treffen am 1. September

Nach einer eher lauten Nacht, da die Wohnung an einer ziemlich belebten Straße lag und ich der Wärme wegen das Fenster offen gelassen hatte ging es (wieder) ums Essen, denn man wollte ja noch was frühstücken. Auf der anderen Seite der Straße war ein Supermarkt und dort kaufte ich mir neben so Teigteilchen und Wurst auch Wasser und Mandarinensaft (der ziemlich komisch schmeckte). Die Teilchen und die Wurst waren aber sehr lecker 🙂 Das Wasser hatte ich mir gekauft, weil man bei dem Leitungswasser das Chlor auf Entfernung riechen konnte und ich das als Trinkwasser deshalb nicht verwenden wollte.

Nach dem Frühstück ging es auf in die Stadt, wahlweise drei Stationen mit der Metro oder 20 Minuten zu Fuß. Da ich was von der Umgebung sehen wollte, entschied ich mich für den Fußweg, machte noch ein paar Fotos vom Nationalmuseum und Hauptbahnhof und kam gegen 12 im Büro an – der Zeit, wo die meisten sich bereits auf den Weg in die Mittagspause machten.

Im Büro traf ich Pavel, den Chef, zum ersten Mal außerhalb der Gamescom und ich wurde etwas durch die einzelnen Abteilungen geführt und habe einiges interessantes an künftigen Plänen, Erweiterungen und DLCs erfahren können 😉 Ich gebe zu, vom Besuch dort hatte ich vielleicht ein bisschen was anderes erwartet, da ich gerne mal den Leuten über die Schulter geschaut hätte, wie sie Objekte bauen, an der Map basteln oder den Code schreiben, trotzdem fand ich das ganz interessant. Für das Mittagessen ging es in ein tschechisches Restaurant, wo wir alle Gulasch mit Kugelkroketten bestellt hatten, zu trinken gab es eine verdammt leckere Früchtelimonade. Am Nachmittag ging es dann noch in die Stadt für etwas Sightseeing, abends gingen wir zu sechst in eine Kneipe, da hatte ich mir „Zapecené panenské medajlonky s mozzarellou a sušenými rajco zdobené bazalkovým peslem“ bestellt, außerdem wurden Menschen hellhörig darauf, dass ich Schach spielen kann, sodass ich nach Jahren wieder eine Runde spielte, die ich allerdings irgendwann verloren hatte. Den Abend beendeten wir schon kurz nach 12, da nahezu alle ziemlich müde waren und am kommenden Tag ja arbeiten mussten. Was ich an den beiden Abenden gelernt hatte, war, nie irgendwelche besonderen Klamotten fürs Abends rausgehen in Prag anzuziehen, da diese danach alle nach Zigaretten stinken.

Sightseeing in Prag
Sightseeing in Prag
Sightseeing in Prag
Essen :D

Der Donnerstag war weniger spektakulär, nach einem interessanten Interview mit Pavel, das ich noch in Textform bringen muss, ging es an das Aussuchen und Schreiben von Postkarten, in dem gleichen Restaurant mit der leckeren Früchtelimonade essen wie am Tag zuvor und gegen halb zwei wieder auf den Weg in Richtung Florenc, von wo aus der Fernbus nach Berlin abfuhr…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

9 × = 9