Ende August hieß es auch im Jahr 2019 wieder: Auf nach Köln, auf zur Gamescom. In meinem alljährlichen Blogeintrag zur europaweit größten Spielemesse hatte ich diese im vergangenen Jahr ein wenig auseinander genommen und irgendwie fällt es mir schwer, dieses Jahr etwas unbedingt positiveres zu schreiben. Da dafür aber die Entwickler der Spiele meist eher wenig können, möchte ich mich zunächst doch erst auf die positiven Elemente der Messe 2019 konzentrieren – die Spiele.
Die Spiele
Ich habe dieses Jahr tatsächlich einige interessante Spiele gefunden, die mein nischiges Interesse ansprechen und die ich nachfolgend mal erwähnen möchte. Da wäre zum Beispiel Tools Up!, ein Heimwerkerspiel, in dem es mit bis zu vier Spielern darum geht, ein Hochhaus nach und nach von innen zu sanieren: Fußböden verlegen, Wände streichen, tapezieren oder gar einreißen und Möbel tragen – hört sich per se etwas langweilig an, aber durch ein ausgeklügeltes Spielprinzip und eine niedliche Grafik hat mir das Spiel, welches im dritten Quartal 2019 erscheinen soll, auf der Messe sehr viel Spaß gemacht.
An Coop-Spielen bin ich in der Indie-Area auch bei Unrailed stehengeblieben. Ziel es Spiels wieder mit mehreren ist es, eine Eisenbahnstrecke zu bauen, indem aus Bäumen und Bergen Holz und Stahl und daraus wiederum Schienen werden. Auch dieses Spiel, welches noch im Sommer erscheinen soll, punktet bei mir mit einer niedlichen Grafik.
Durch Zufall bin ich nebenbei auf die Heavy Duty Challenge gestoßen, ein Spiel bei dem es darum geht einen LKW sicher durch das extra schwer präparierte Gelände zu manövrieren. Das ganze baut auf einer echten Serie auf, es gibt schon die ein oder andere Lizenz und es soll im nächsten Jahr soweit sein. Ich bin hier insbesondere auf die Langzeitmotivation gespannt und darauf, ob das Spiel ohne beweglichen 4D-Sitz genauso viel Spaß macht.
Auch anspielbar war eine erste Demo von SpongeBob SquarePants – Battle for Bikini Bottom: Rehydrated, der Neuauflage des gleichnamigen Spiels aus dem Jahr 2003. Außer, dass ich den Kampf mit dem Quallenkönig nicht für mich entscheiden konnte, freue ich mich schon sehr auf das Spiel im kommenden Jahr, da es mich vom ersten Eindruck sehr positiv gestimmt hat. Vielleicht schaffe ich bis dahin ja mal, Revenge of the Flying Dutchman fertigzuspielen.
Die Messe
Ansonsten muss ich sagen, war die Menge an (für mich interessanten) Spielen dürftig. Icaros war dieses Jahr nicht auf der Messe vertreten, was ich sehr schade fand. Erst am letzten Tag hatte ich mit Birdly zumindest eine Alternative gefunden, wenn auch nur in der Business Area. Die Flügel dieses Gerätes fand ich jetzt zwar nicht so besonders, aber der kleine Ventilator vorne, der in passenden Momenten für Wind sorgt, hat es mir doch sehr angetan und wäre durchaus eine interessante Erweiterung für Icaros.
Den Mittwoch hatte ich mehr oder minder komplett am SCS-Stand verbracht, wo ich mich im passenden T-Shirt als Teil der Crew eingeschleust hatte und was mir zumindest für den einen Tag auch sehr viel Spaß gemacht hatte.
Wie schon die letzten Jahre war die Gamescom aber auch 2019 wieder sehr überfüllt, sodass teilweise Schlangen von bis zu 4 bis 5 Stunden vorkamen. In letzter Zeit arbeiten die Publisher auch gut daran, dafür zu sorgen, dass man Spielinhalte nur dann sieht, wenn man sich wirklich anstellt, was ich leider für den allgemeinen Charakter der Messe nicht förderlich finde. Die allgemeine Organisation war aber auch dieses Jahr ohne große Probleme an den knapp drei Tagen, an denen ich dort war.
Das Drumherum
Das Drumherum der Messe war wie immer von Essen bestimmt: Wie schon die letzten Jahre, ging es mit Marina am Montag Abend ins Hard Rock Cafe nach Köln, während es an den anderen Tagen einen gemütlichen Ausklang im Alpha am Friesenplatz gab – vermutlich das letzte Mal an der Location (aber pssssst). Gerade dort wird zumindest mir, auch wenn ich nie Teil irgendeiner Community war, jedes Jahr aufs neue bewusst, wie wir alle erwachsener werden und wie die Anzahl an bekannten Gesichtern immer weiter schrumpft. Eine Entwicklung, die natürlich zu erwarten war und ist, aber die doch schneller vorangegangen ist, als gedacht.
Der Ausblick
Hatte ich mir die letzten Jahre immer für die komplette Messe frei genommen, war es dieses Jahr nur für Dienstag bis Freitag, wobei ich am Mittwoch eher als Aussteller auf der Messe war und am Donnerstag nur zum Treffen von zwei Personen noch einmal hingegangen bin. Zum Anspielen und Ausprobieren abseits von Terminen fand ich besuchertechnisch aber schon den „Presse- und Fachbesuchertag“ anstrengend und es würde mich nicht wundern, wenn das nächstes Jahr der einzige Tag ist, an dem ich die Messe besuchen werde. Aber das wird sich ganz spontan entscheiden…