Ein verlängertes Geburtstagswochenende in Hamburg

Dafür, dass ich in Deutschland schon diverse Städte gesehen und erlebt habe und keine dieser Städte, egal ob im Norden, Süden, Osten oder Westen, an meine Lieblingsstadt Hamburg auch nur im entfernten drankommt, ist es fast schon schockierend, dass bisher abseits vom Tagesausflug zur Aufzeichnung von Wer weiß denn sowas? keiner meiner Hamburg-Ausflüge eine Erwähnung in diesem Blog gefunden hat. Da ich – seit meinem ersten Besuch mit Stine im Jahr 2016 – tatsächlich jedes Jahr in der tollen Stadt im Norden war, möchte ich von meinem siebten Ausflug dorthin nun mal etwas umfangreicher erzählen.

Anlass der insgesamt viertätigen Reise war insbesondere mein 27. Geburtstag (ich alter Sack), welcher während unseres von Donnerstag bis Sonntag andauernden Aufenthalts am dritten Tag stattfand. Wir – das waren übrigens Melina und meine Wenigkeit – haben uns nach längerer Suche für das Novum Hotel Hagemann entschieden, weil es zum einen das bezahlbarste Hotel mit Frühstück für die Tage war und weil es in der Nähe des Hamburger Hafens lag, sodass man mit der Fähre von der Haltestelle Ernst-August-Schleuse in die Innenstadt reinfahren könnte, statt S-Bahn und Bus nehmen zu müssen. Ich sage an dieser Stelle ganz bewusst könnte, weil ich leider erst später herausgefunden hatte, dass die Linie 73 am Wochenende gar nicht fährt. Dass wir sie zudem am Freitag Morgen verpasst haben, steht wiederum auf einem anderen Blatt Papier.

Das Hotelzimmer im Novum Hotel Hagemann war einfach und schlicht eingerichtet, erfüllte aber seine Zweckmäßigkeit. Optisch sah man der Einrichtung ihre Zeit auf jeden Fall ein wenig an, was dem Aufenthalt aber nicht schadete. Sehr enttäuscht waren wir im Hotel aber vom in unserer Buchung inkludierten Frühstück. Die Auswahl am Buffet war meiner Meinung nach ausreichend, es gab Brötchen und Brot, verschiedene Aufschnitte und Aufstriche mit dem klassischen Gemüse als Beilage, Müsli (leider nur mit Rosinen) und Cornflakes sowie Rührei, ein wenig Obst und Kaffee, Tee und Saft. Neben meiner immer wiederkehrenden alten Leier, dass ich ein Frühstück nicht ernst nehmen kann, bei dem für den Saft Gläser bereitstehen, in die allerhöchstens ein Schluck reinpasst, konnte Melina auch der Kaffee nicht überzeugen. Am anstrengendsten fanden wir an jenen Tagen im September aber das Ambiente, denn zum einen waren die Tische nah aneinander und teilweise durch ungünstig platzierte Plexiglaswände getrennt, zum anderen war es in dem kleinen Raum durch seine Fülle unfassbar laut, wodurch keine entspannte Frühstücksstimmung auftreten konnte. Auch die vergleichsweise unkoordinierte und unfreundliche Bedienung, die sich „hinter“ dem Gastraum – aber immer noch deutlich hörbar – anfauchten, trug dazu bei, dass wir uns an unserem letzten Tag sogar gegen das Frühstück entschieden und Melina froh darüber war, als sie an den anderen Tagen irgendwo in der Innenstadt einen richtigen Kaffee zu trinken bekam.

Da das Frühstück für mich persönlich aber der Hauptgrund ist, warum ich (zumindest in Deutschland) in einem Hotel übernachten würde und nicht in einer von privat angebotenen AirBnb-Unterkunft, würde ich persönlich in jenem Hotel nicht unbedingt noch einmal nächtigen. Da spielt die Umgebung des Hotels, die ein wenig an einen türkischen Basar erinnert und wo man langsam aber sicher die sich demnächst anbahnende Gentrifizierung spüren kann, auch keine Rolle bei. Jenes störte uns nur beim Aussteigen an der Haltestelle Stübenplatz, die wir für einen Schnelltest ansteuern mussten. Ansonsten bekommt man von der nicht ganz idyllischen Umgebung nicht viel mit, da sich die Bus-Haltestelle zur S-Bahn Station Veddel nicht weit entfernt befindet und man zur Ernst-August-Schleuse durch einen kleinen Park läuft und sich auch da wie in einer anderen Welt fühlt.

„Kurzer“ Ausflug auf das Dockland

Nachdem wir am Donnerstag also die Fahrt mit Regionalbahn, Metronom, S-Bahn und Bus hinter uns gebracht, den Schnelltest durchgeführt haben und im Hotel von einem etwas unverständlich redenden Mitarbeiter eingecheckt wurden, richteten wir uns kurz im Zimmer ein, ehe wir zumindest einmal die Chance nutzten, mit der Fähre Linie 73 in die Hamburger Innenstadt reinzufahren. Deren Fahrstrecke war nicht die schönste, da sie quer durch den Hafen führte, dafür war die Sicht auf die Landungsbrücken, die Hafencity und die sich dahinter befindliche Innenstadt umso schöner. Von den Landungsbrücken aus machten wir uns zunächst auf den Weg in Richtung Westen zum Dockland. Dabei handelt es sich eigentlich nur um ein Bürogebäude, welches aber die Form eines Schiffs hat und welches mir Stine bei meinem ersten Besuch im Jahr 2016 gezeigt hatte. An jenem Tag 2021 war es aber etwas weniger sonnig sowie etwas verregneter und windiger, trotzdem hatten wir von dort eine schöne Aussicht auf den Hafen und zurück auf die Landungsbrücken und es war der erste Moment, den Melina an diesem Wochenende dafür nutzte, um sich ihrer Höhenangst zu stellen.

Das Dockland
Ausblick auf den Hafen...
...und die HafenCity
Die Elbphilharmonie

Vom Dockland waren wir – abgesehen davon, dass es kalt war – zu faul, um die ganze Strecke wieder zurückzulaufen, also nahmen wir die Fähre, die uns wieder zurück zu den Landungsbrücken brachte, von wo aus wir uns in einsetzender Dämmerung den Weg durch die moderne Hafencity suchten. Dabei passierten wir selbstverständlich die Elbphilharmonie und hatten auch geschaut, ob es sich lohnt und Sinn ergibt, dort hoch zu gehen, allerdings war ich für den Eintrittspreis von der Nicht-Höhe der Aussichtsplattform ein wenig enttäuscht. Also setzten wir unseren Streifzug fort, ehe wir uns für das Lokal Einstein City zum Essen entschieden haben. Auch wenn Melina zunächst lieber draußen gesessen hätte, war ich über die Wärme im Inneren doch sehr erfreut genauso wie über den kalten Swimming Pool und den warmen und mehr als leckeren Burger, den wir uns zu Essen bestellt haben.

Leckeres Essen bei Einstein City

Wir hatten dadurch, dass das Lokal gut gefüllt war, zwar keinen Platz an einem richtigen Esstisch, sondern an einem Couchtisch, dadurch konnten wir aber den Barkeeper beim Mischen der Getränke beobachten, was in Kombination mit den Kellnerinnen sehr interessant war. Über den Jungfernsteg, die S-Bahn und wieder den Bus (die Fähre fuhr auch um die Zeit nicht mehr und wenn dann war sie zu weit weg) landeten wir um 23 Uhr zurück im Hotel, wo wir uns auch zeitig schlafen legten, denn wir mussten am nächsten Morgen verhältnismäßig früh aufstehen. Beziehungsweise, wenn man schon nur vier Tage im Jahr in Hamburg ist, dann möchte man diese ja nicht bis 12 Uhr im Bett verbringen…

Geführtes Sightseeing

Am Freitag Morgen mussten wir aus jenem Grund früh los, da wir an der von Robin and the Tourguides organisierten Free Walking Tour durch die historische Altstadt teilnehmen wollten, die um 11 Uhr anfing. Also zwangen wir uns mit Wecker relativ zeitig aus dem Bett, quälten uns zum Frühstück herunter, über welches ich mich bereits weiter oben im Detail ausgelassen habe und machten uns kurz vor 10 auf den Weg zur Ernst-August-Schleuse, um wenigstens am einzigen möglichen Tag morgens mit der Fähre zur Innenstadt zu fahren. Allerdings waren wir so knapp unterwegs, dass wir die Fähre nicht bekamen und zur Bushaltestelle den selben Weg wieder zurückgehen mussten, was zumindest mich bei dem windigen Wetter eher weniger begeisterte, auch wenn uns die Sonne noch etwas Gesellschaft leistete. Wir kamen mit dem frühsportlichen Fußweg zur Fährhaltestelle und wieder zurück auch nur deshalb trotzdem noch pünktlich um 11 Uhr am Rathaus an, weil wir mit der Fähre bei den Landungsbrücken rausgekommen wären und von dort noch ein ganzes Stück hätten gehen müssen, während uns die S-Bahn direkt an den Jungfernsteg brachte.

Unser Guide an dem Tag war Jan, ein waschechter Hamburger, dessen Einleitung zur Tour auch gleich das Ende hätte sein können, da das „Völkchen“ der Hamburger in der Regel doch eher wortkarg ist und eine durchaus legitime lokale Sightseeing-Tour aus den Worten „Moin. Hamburg. Tschüss.“ hätte bestehen können. Aber wir hatten Glück und Jan war gesprächiger als der durchschnittliche Klischee-Hamburger, sodass uns die Tour vom Rathausplatz einmal quer durch die Geschichte Hamburgs von 810 aus bis in die Gegenwart führte. Dabei erfuhren wir neben den Anfängen der Stadt einiges über den Großen Brand von 1842, der rund ein Viertel der damaligen Stadt zerstörte und in der Deichstraße anfing. Auch die Nikolaikirche, in derer nach dem 2. Weltkrieg übrig gebliebenen Trümmern wir standen, wurde von diesem Feuer zerstört.

Eine Übersicht über Hamburg am Rathausplatz
Das Rathaus
Die St. Petri-Kirche
Der Domplatz; 39 nachts beleuchtete Quader kennzeichnen die Standorte der Hauptpfeiler
Das Mahnmal St. Nikolai
Aus den Fleeten Ausblick auf die Elbphilharmonie
Ein nicht mehr ganz so gerades Gebäude
Endpunkt der ersten Tour - die Hauptkirche St. Michaelis

Die Tour thematisierte weiterhin Sehenswürdigkeiten wie den Domplatz, die Elbphilharmonie, die Kirche St. Petri, das Hafengelände und das von Jan als nicht so schön betitelte Hauptgebäude des Verlags Gruner + Jahr, ehe die Führung auf der Michelwiese ihr Ende fand und Jan uns an den Landungsbrücken einen Fischbrötchen-Stand empfehlen konnte, was bei einem Hamburg-Besuch natürlich Pflicht ist. Dort warteten wir auch die Zeit bis zur zweiten Tour des Tages ab, die uns am Hafen entlang, durch St. Pauli und über die Reeperbahn führte. Diese Tour hat Brendt durchgeführt und es war eine auf Englisch gehaltene Tour, da wir uns für die deutschsprachige Führung verpeilt hatten anzumelden und jene an dem Tag bereits personenzahlmäßig voll war. Brendt lebte zwar schon rund 20 Jahre in Hamburg, dennoch war er gebürtiger Kalifornier, was man ihm im Laufe der Tour auch anmerkte. Unter anderem deshalb, aber auch weil uns St. Pauli trotz der Gentrifizierung nur bedingt interessierte, fanden wir die Tour nicht ganz so interessant wie die erste Führung durch die Innenstadt Hamburgs.

Das leckere Fischbrötchen
Von den Landungsbrücken aus ging es zur Reeperbahn
Die Große Freiheit
Die Beatles haben ihre ersten Auftritte in Hamburg absolviert
Die Tour endete an der Davidswache

Unser für diesen Besuch letzter geführter Erkundungsteil in Hamburg endete am Polizeikommissariat 15 – der unter anderem aus Großstadtrevier bekannten Davidwache, wo wir uns in der Nähe um einen Corona-Test für den Folgetag kümmerten und wieder an den Landungsbrücken angekommen die Fährlinie 64 für eine entspannte leicht schaukelnde Fahrt bis Finkenwerder und wieder zurück nutzten, da uns nach den beiden Touren die Füße mehr als nur weh taten.

Vorgezogenes Geburtstagsessen im ALEX

Zurück an den Landungsbrücken wollten wir uns ursprünglich im Portugiesenviertel etwas zu Essen suchen, da es dort aber mehr als voll war, landeten wir im ALEX an der Überseebrücke und gönnten uns dort zum Abendessen ein Hähnchenbaguette mit Salat sowie Fisch und Chips mit den mehr als vorzüglichen selbstgemachten Limonaden. Besonders im Kopf hängengeblieben ist uns dieser Abend vor meinem Geburtstag durch den etwas unbeholfenen Kellner mit vermutlich spanischen Wurzeln, den wir am Anfang so unsympathisch fanden, dass wir fast schon wieder gegangen wären, da weder die Getränkeaufnahme noch die Vorbereitung und das Aufräumen unseres Tisches wirklich funktioniert hatten. Nachdem er aber ein bisschen Unterstützung durch wen anderes bekommen hatte und sich bei uns für den Anfang entschuldigt hatte, schaffte es Melina, ihn ein wenig zu überfordern, weil sie für mich die „Fix und Foxi-Kinderkarte“ mit Mal- und Rätselspielen orderte, wir jene aber leider nie bekamen. Zudem hatte er mir schneller zum Geburtstag gratuliert, als dass er verstanden hatte, dass mein Geburtstag erst am Folgetag war und ich bin mir auch im Nachhinein nicht sicher, ob er das überhaupt verstanden hat.

Abendessen im ALEX

Was die Bedienung angeht, waren wir uns bis zum Ende aber auch nicht so ganz sicher, wie wir diese beurteilen sollten, denn als ich irgendwann kurz vor dem Aufbrechen noch für ein längeres Geschäft in den Waschräumen des Restaurants verschwand, wollte Melina „still und heimlich“ zahlen und dann mit mir rausgehen, sodass ich den Anschein bekommen sollte, wir würden gehen ohne zu zahlen. Das konnte an sich funktionieren, weil der Weg zu den Waschräumen nicht der kürzeste war und ich dort – auch wenn es keinen Empfang gab – mehr Zeit verbrachte als für gewöhnlich. Beim Betreten jener war ich zudem auch mehr als verwirrt, da ich in den Vorraum mit den Waschbecken rein wollte, sich dort aber eine weibliche Person die Hände wusch und ich erstmal wieder rausging, bis sie meine Verwirrung auflöste, dass es einen gemeinsamen Waschraum und erst dahinter separate Kabinenräume gibt.
Der währenddessen bei Melina abrechnende Kellner war dabei aber zu unfähig, sein Gerät richtig zu bedienen, sodass ich trotz meiner langen Abwesenheit schneller wieder zurück war als die Bezahlung durchgeführt.

Als wir das Lokal gegen 20 Uhr verließen, hatten wir für den Abend noch ein Ziel vor Augen, welchem wir tagsüber schon begegnet waren: Der St. Michaeliskirche. Von der dortigen Aussichtsplattform aus wollten wir uns nicht nur Hamburg bei Nacht und die im Laufe des Tages passierten Sightseeing-Punkte anschauen, sondern auch am Faktor Höhenangst arbeiten. Aufgrund der (für die in Zukunft lesenden) immer noch herrschenden Corona-Pandemie war der Besuch der Aussichtsplattform eine Einbahnstraße und führte über den Aufzug hoch und die insgesamt 452 Treppenstufen wieder runter. Damit war das Oben ankommen schnell erledigt und wir konnten die wunderschöne Aussicht auf die nächtliche Hansestadt genießen und dies auf dem ein oder anderen Foto festhalten, wobei die Nachtsicht-Funktion des Pixel 3a bessere Fotos gemacht hat als der Automatikmodus meiner DSC-RX100 III.

Aussicht vom Michel
Aussicht vom Michel
Aussicht vom Michel
Aussicht vom Michel

Während Melina den Eindruck hatte, dass sich der Turm – vermutlich aufgrund des Windes – minimal bewegte, was ihr Wohlsein nicht unbedingt verbessert hat, kam mein Schreckmoment erst dann, als der ja noch aktive Turm, beziehungsweise dessen Glocke anfing, 20:45 anzukündigen. Wenn man fast direkt neben der Glocke steht und es sonst total ruhig ist, bringt das einen schon ein wenig aus dem Konzept und ich hatte gefühlt mein Handy schon den Turm runterfallen sehen, was glücklicherweise aber nicht passierte. Trotzdem vermisste ich in jenem Moment wieder die Kamera-Trageschlaufe, die das Nokia 808 PureView damals hatte.

Im Inneren des Michel
Im Inneren des Michel

Nachdem wir Hamburg aus jeder Perspektive bewundert, Wahrzeichen wie die St. Nikolai-Kirche, das Rathaus, den Hafen mit HafenCity und Elbphilharmonie sowie den Flughafen gesehen haben, machten wir uns die besagten rund 450 Stufen runter zum Boden. Jener Abstieg war gefühlt für Melina noch schlimmer als die Aussichtsplattform an sich, aber wir meisterten alle dazwischen liegenden Stockwerke und kamen wieder heile am Aufzug und dem jungen Ticketverkäufer an, den ich an jener Stelle nach einem Exemplar des Treppendiploms gefragt habe, welches eigentlich an Kinder fürs erfolgreiche Zählen der Stufen verteilt wird. Gezählt haben wir nicht und Exemplare des Diploms gab es auch nicht, aber mein Photoshop-Ich fand die Idee so cool und vertiefte sich einige Wochen später für ein paar Stunden ins Grafikprogramm und ein paar weitere Stunden in die Einstellungen meines Druckers, um selbst ein ganz persönliches Treppendiplom mit den Erinnerungen des Wochenendes zu erstellen…

Das selbstgebastelte Treppendiplom

Ein laaaaaanger Tag im Miniatur Wunderland

Da wir am Freitag Abend verwirrender Weise nichts mehr in der Innenstadt fanden, wo wir auf diesen Erfolg anstoßen konnten, organisierten wir uns in einem Supermarkt am Hauptbahnhof zwei Kaltgetränke und machten uns auf den Weg zurück zum Hotel, denn es war wieder spät und am nächsten Morgen mussten wir wieder früh raus. Wir hatten uns nämlich schon im Sommer ein Jahr zuvor zwei Tickets für das Miniatur Wunderland bestellt, die wir aufgrund der Pandemie aber nicht einlösen konnten, die glücklicherweise aber kein Verfallsdatum haben und auch später noch eingelöst werden konnten.

Also machten wir uns nach einem wieder begeisternden Frühstück (Achtung Ironie) mit Bus und S-Bahn auf den Weg in die Innenstadt und von dort in die Speicherstadt. Insgesamt war dies bereits mein dritter Besuch im Miniatur Wunderland seit meinem ersten Aufenthalt in Hamburg 2016, sodass ich einiges schon kannte. Gleichwohl hatten wir aber die Hoffnung, dass wir uns die Ausstellung aufgrund der geltenden Corona-Regeln und damit verbundenen Einlass-Beschränkungen entspannter und ohne allzu viele Menschenmassen ansehen konnten. Dieser Punkt wurde leider jedoch nur zum Teil erfüllt, da es insbesondere ab der Mittagszeit doch recht voll wurde und wir am Ende auch nicht mehr die Konzentration hatten. Diese Kombination machte das Ende des Besuchs mehr als anstrengend und das, obwohl wir die kommenden neuen Abschnitte Monaco – worauf ich mich sooooooooo freue – und Südamerika ja noch gar nicht sehen konnten. Wie man das Miniatur Wunderland in Zukunft (aber eigentlich auch jetzt schon) innerhalb eines Tages schaffen soll, ist mir ein Rätsel – oder vielleicht eine sehr gute Strategie zur Kundenbindung. Trotzdem kann ich einen Besuch im „MiWuLa“ nur von ganzem Herzen empfehlen.

Aus dem Miniatur Wunderland
Aus dem Miniatur Wunderland
Aus dem Miniatur Wunderland
Aus dem Miniatur Wunderland
Aus dem Miniatur Wunderland
Aus dem Miniatur Wunderland

Bei unserem Slot um 10:30 haben wir das Miniatur Wunderland nach acht Stunden mit schmerzenden Beinen und Augen gegen 18 Uhr verlassen und uns in Richtung Hamburg Nord gemacht, wo wir uns mit Melinas Onkel zu einem kleinen Geburtstagsschmaus in seinem Lieblings-Restaurant getroffen haben und welches wir glücklich, pappsatt und auch müde verließen.

Endlich ein leckeres Frühstück zum Abschied

Wie bereits einige Male erwähnt, hat uns das Frühstück im Hotel sehr gefallen. So sehr, dass wir am letzten Tag komplett drauf verzichteten, denn wir hatten eine deutlich bessere Location für den für mich so wichtigen Start in den Tag auserkoren – das Restaurant Von der Motte in Altona. Jenes hatte Vanessa, eine Freundin von Melina für ein gemeinsames Frühstück vorgeschlagen und diese Einladung nahmen wir sehr gerne an, wie man am Tischfoto weiter unten unschwer erkennen kann. Abgesehen davon, dass die Tische vielleicht ein bisschen klein waren (wir saßen fairerweise aber auch zu dritt an einem Zweiertisch), konnte uns das Restaurant mit seiner Karte so sehr überzeugen, dass wir wahrscheinlich fast alles einmal gegessen hätten, wären wir nicht irgendwann mehr als satt gewesen. Etwas gruselig war der Weg vom Bahnhof zum Restaurant, da wir uns in einer komplett auseinandergenommenen Straße mit mit reichlich Graffiti besprühten und auseinanderfallenden Häusern wiederfanden, die irgendwie nicht so wirklich in die Ecke hineinpasste.

Frühstück bei "Von der Motte"

Als sich Vanessa zur Arbeit aufmachen musste und wir auch nicht mehr sitzen konnten, beschlossen wir den letzten Tag in Hamburg im Treppenviertel ausklingen zu lassen. Jenes hatte mir Stine auch 2016 gezeigt und so stiefelten wir nach dem Erreichen von Blankenese mit der S-Bahn los an die Treppen direkt an Elbe. Beziehungsweise nicht direkt, da wir uns auf dem Weg dorthin zunächst im Hirschpark verirrten – in welchen wir eigentlich gar nicht rein wollten – und am Wildgehege zusammen mit einigen Familien die dort lebenden Hirsche beobachteten.

Der Hirschpark
Das Pärchen stand da ewig herum, also ist es als Kunst Teil dieses Bilds geworden :D
Juhuu Treppen ^^
Schöne Aussicht zum Postkarten schreiben

Wieder raus aus dem Hirschpark beschränkten wir den Besuch im Treppenviertel auf eine lange Treppe runter bis an den Hafen und Fähranleger, wo wir uns zum Sonne genießen und Postkarten schreiben hinsetzten und uns mit der abenteuerlichen Buslinie 488 wieder zurück zur S-Bahnstation begaben. Abenteuerlich deshalb, weil der Bus (an jenem Tag ein kleiner Mercedes-Transporter mit Sitzplätzen) zur S-Bahn den Weg wieder hoch fahren muss, den wir zu faul zum Laufen waren. Die dafür gedachte Straße ist aber relativ schmal und wir hatten das Glück, einige Radfahrer vor uns zu haben, hinter denen wir den Berg hochschleichen mussten, bis die Busfahrerin irgendwann den Hauch einer Überholchance sah und so aufs Gas drückte, dass ich mich beim Start eines Formel 1-Rennens fühlte, was ich in jenem Moment aber sehr toll fand.

Mit der S-Bahn am Hauptbahnhof angekommen hatten wir noch Zeit für eine WonderWaffel im gleichnamigen Lokal, die uns – insbesondere aufgrund des ahnungslosen Personals – so na ja gefiel, ehe wir unsere in den Schließfächern dagelassenen Gepäckstücke abholten und wieder mit der Fahrt mit dem Metronom in Richtung Uelzen das Hamburg-Wochenende beendeten…

Schon blöd, wenn man nicht vorher darüber nachdenkt, wie lang der Name ist...

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