Vom sehr spontanen Frank Turner-Konzert im Kölner Palladium

Eigentlich wollte ich mich am Freitag Abend mit Sina treffen, doch wie ich schon letztes Jahr gelernt habe, kommt es immer ganz anders als man denkt. Das Treffen zum Anstoßen auf das Ende der letzten großen Klausurenphase musste auf Samstag verschoben werden. Durch eine „Verkettung glücklicher Zufälle“ hatte ich parallel erfahren, dass Lisa gar nicht mal so weit weg wohnt und nach einem ebenfalls anstrengenden Klausurentag gerade für das Konzert von Frank Turner auf dem Weg nach Köln war.
Bis dahin hatte ich von diesem Namen noch nie was gehört, aber nach einem Reinhören in seine Musik auf Spotify stellte ich fest, dass diese gar nicht so mies war, bzw. mich in gewissen Teilen an Tom Beck erinnerte. Also ging es nach der Organisation eines Tickets über Facebook ab nach Köln Mülheim. Ich gebe zu, dass ich dort noch nie war, aber offensichtlich bin ich an den Studios vorbeigegangen, wo früher Schlag den Raab, etc. aufgezeichnet wurde… (Gänsehaut-Momente 😀 )

Da ich relativ spät war, gab es kaum eine Schlange vor dem Eingang, nur vor der Garderobe, doch irgendwann hatte ich mich meiner Jacke entledigt und Lisa samt Begleitung gefunden, wo es kurz darauf schon los ging…

Der erste Vor-Act war Will Varley, „my name rhymes with Bob Marley“. Er erinnerte optisch ziemlich an Tech-Nick und Gronkh, seine Musik war von den Texten her sehr interessant und in gewissen Teilen unterhaltsam, auch wenn man es aufgrund seiner britischen Herkunft schwer hatte, alles zu verstehen. Da nervte auch etwas der hintere Teil des Publikums, der sich eigentlich nur lautstark unterhielt anstatt dem Herren da vorne etwas Aufmerksamkeit zu schenken.

Will Varley

Als zweite Vorband kam Skinny Lister. Auf die Gefahr hin, jetzt von Musikexperten oder Fans der Band eins ausgewischt zu bekommen, würde ich sagen, dass deren Musik irgendwie zu Wikinger-Filmen passen würde 😀 Es war ein sehr krasser Gegensatz zu Will Varley, doch auch der konnte gefallen. Am besten fand ich den Kontrabassisten Michael Camino, der gefühlt mehr mit seinem Instrument herumspielte und es in die Luft hob, als darauf Töne von sich zu geben. Irgendwann stürzte er sich samt Kontrabass auch auf die Menge 😀

Skinny Lister
Skinny Lister

Nach einer Umbauphase war es kurz vor 22 Uhr (Beginn war um 20 Uhr) und der Hauptact betrat die Bühne. Von einer Sekunde auf die andere waren die Gespräche im hinteren Teil verstummt, die Menge dafür wurde umso lauter, als hätte man sie von einer Sekunde auf die andere aufgeweckt.
Insgesamt gefielen mir die zwei Stunden, die Frank samt Band und zwischenzeitlich auch den Vor-Acts auf der Bühne war, sehr gut, auch wenn ich leider nicht mitsingen konnte, was schon einen Unterschied macht, wenn ich mich an die Konzerte von Fall Out Boy und Tom Beck erinnere. Aber trotzdem schaffte es Frank zu entertainen (haut man mich jetzt wieder für die Wortwahl? 😀 ) und insbesondere auch das Publikum aktiv miteinzubeziehen. Vielleicht nicht ganz so gut wie Tom Beck, aber deutlich mehr als Fall Out Boy, die gefühlt nur ihre Show abspielten.

Bei FOB damals hatte mich Tanja ein bisschen mental auf das Konzert vorbereitet, doch fand sich all das, von dem sie so erzählt hatte, wozu unter anderem das Pogen, Stagediving, Bierduschen und das extreme Gruppenkuscheln zählten, erst bei Frank Turner wieder. Spätestens nach dem Lied, wo wir für David Bowie auf- und abspringen sollten, war ich klitschepatschenass und fix und fertig, wo dann auch meine fehlende Kondition zum Vorschein kam, irgendwann ging das Auf- und Abspringen nicht mehr, weil es in den Beinen weh tat 😀

Trotzdem machte das Konzert bis zum Ende eine ganze Menge Spaß, auch wenn ich gegen zwei Uhr dann doch glücklich und erleichtert ins Bett geplumpst bin 🙂

Frank Turner

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